Stadt mit C (After the party)
Veronika Ahnert • 11. Dezember 2025
Stadt mit C (After the party)
von Veronika AhnertChemnitz – ist das noch eine Stadt oder schon True Crime, mochte kürzlich noch manch Skeptiker fragen. Was für den einen pure Industrieromantik war, erschien dem anderen eher als Tatort geeignet. Der Ruf des gefährlichen oder zumindest ungemütlichen Pflasters haftete der Ortschaft dank einschlägiger Medienberichte und beliebter Regionalkrimi-Formate an. Das verbale Gebaren der Einheimischen ließ zudem ein kollektives Tourette-Syndrom vermuten. Hinter einem vermeintlichen Lächeln steckte oft nur die blendende Sonne, die augenkneifend den Mund mit in die Länge zog, kurz bevor sich daraus eine mehr oder weniger wohlwollende Anmerkung ihre Bahn brach. Doch plötzlich ist Chemnitz, die Stadt mit C, in aller Munde und nicht nur für (Stadt-Land-)Vollpfosten von Interesse. Und nein, es wird nicht etwa gebasht, gedisst oder kritisiert. Seit Jahresbeginn überschlagen sich begeisterte Berichte über Festivals, Ausstellungen, Sportereignisse, Konzerte und sonstige Anlässe für gutgelaunte Menschenansammlungen mit kulturellem Hintergrund. Und nicht nur außerhalb ist es inzwischen en vogue, den Ort und seine Möglichkeiten zu preisen. Sogar die Eingeborenen entdecken auf einmal ungewohnte Gefühle von Stolz und Vorur...äh...Wohlbefinden! Grund zur Beschwerde gab in den letzten Monaten allenfalls der neue Freizeitstress. Ständig hatte man das Gefühl, etwas zu verpassen und wegen der Touristen(!)schar musste man dann an den Attraktionen auch noch anstehen oder gar im Alltag den Schritt verlangsamen, um desorientierten, an den unmöglichsten Stellen den Weg blockierenden Zugereisten auszuweichen!
Doch woher rührt der Wandel? Was hat die Stadt geschluckt und wo gibt es diese Pille zu kaufen? Wie hat die Stadt der verwaisten Fußgängerzonen, der Lost-Places, des Kleinbürgertums und der Großblockbauweise auf einmal ihren Charme gefunden? Und gleichzeitig die Scham überwunden? Was ist aus ihren Komplexen geworden?
Das bewusstseinsverändernde Mittel heißt Kulturhauptstadt und ist weder im Internet noch in Apotheken oder bei den Drogendealern im Stadthallenpark erhältlich, sondern auf Rezept bei der EU. Die Komplexe bleiben, aber nun wurde klar, dass es sich dabei nur um Garagen handelt! Und dass man Touristen wirklich alles als Sehenswürdigkeit verkaufen kann! Hier ist eigentlich nur selten etwas los, aber die boxenförmig aneinandergereihten Fahrzeugschuppen mit den quietschenden Metalltoren, die dem Schubladendenken optisch ein Denkmal setzen und der Graffiti-Szene ungewollt etwas Fläche bieten, sind in ihrer Bedeutung für den Zusammenhalt der Gesellschaft sicher nicht zu unterschätzen. Fürs Auto meist zu klein, als Stauraum für allerlei Gerümpel und Vorstufe der Mülldeponie aber durchaus geeignet. Damit disqualifizieren sie sich keinesfalls als Ausstellungsobjekte, sind ähnliche Vergleiche doch auch in Kunstsammlungen der Hochkultur nicht immer gänzlich unangebracht. Nur sind die Boxen in der Regel verschlossen und die Garagenkonzerte wohl nur eine dem finanziellen Nährboden der Kulturhauptstadt zu verdankende, vergängliche Eintagsfliege.
Der Besucher mag sich fragen, was das Besondere dieser Siedlung am Fuße des Erzgebirges ausmacht, die einst so frequentiert war, wie die Taiga im Winter. Etwa die Pilze im Zeisigwald? Was ist eigentlich die Kultur der Menschen hier? Haben sie eine?
Nicht mal ein Schloss gibt es auf dem Schloßberg! Noch immer irren ein paar Touristen auf der Suche danach herum. Eine leere Stadt oder eine Stadt der leeren Versprechen? Eine Hochstaplerin? Au contraire! Wenn Chemnitz in einer Disziplin Meisterin ist, dann im Tiefstapeln! Chemnitz ist nicht Hochglanz, soll unser OB mal gesagt haben. Vielleicht eher Raufasertapete. Aber wen stört das jetzt noch? Wer braucht schon eine Museumsinsel, wenn er den Garagenparcours, ein Kunstfestival im Kühlturm und eine Ausstellung über die Angst – und nach Ausstellungsende immer noch die Bazillenröhre – hat?
Wer braucht ein Schloss, wenn er in Tretboten entspannt über den gleichnamigen Teich schippern kann? Wer braucht eine Prachtmeile und schöne Fassaden, wenn er Charakter besitzt? Baracke statt Barock, lautet die Devise. Auf die inneren Werte kommt es an! Statt Glanz und Gloria findet man hier pragmatischen Schick aus grauem Beton und Wege, die eher zu Paraden als zum Schlendern einladen. Aber hat nicht gerade das industrielle Erbe und die Narben, die Krieg, sozialistischer Größenwahn sowie granitverliebte Nachwende-Stadtplaner hinterlassen haben, Alleinstellungspotenzial? Das einstige sächsische Manchester hinterließ Fabrikcharme, Jugendstil und Erfindergeist, aber auch Lücken und Brachen. Manche sagen ›Freiräume‹ dazu. Tatsächlich rußt es hier schon lange nicht mehr und es gibt genügend Platz für Neues und neues Altes. Das Schauspielhaus verfällt. Auf dem Markt da wächst ein Baum.
Im Kontrast zu Grauem und Braunem kommen die vielen Farben im Stadtleben gut zur Geltung. Ob Schornstein, sanierte Platte oder Street Art, selbst die Ruheständler tragen nicht mehr nur Beige, gehen zum Blond-Konzert und setzen sich mindestens einmal im Jahr bunte Hüte auf. Stolze Fahnen wehen in Kleingärten. Nein, liebe Freunde aus Amerika, das sind keine Slums! Das sind unsere naturnahen Zweitwohnsitze und Grillparzellen! Die blühenden Landschaften haben hier Tradition, wenn sie auch ein wenig kleinteilig sind.
Und nicht alles Graues ist grauenhaft! Wie der Nischel – mit dickem Schädel und grimmigem Blick quasi das freundliche Gesicht der Stadt. Er ist das bekannteste Wahrzeichen und bei Touristen wie Ortsansässigen als Treffpunkt, Fotomotiv oder Demo-Kulisse beliebt, egal ob sie damals nur widerwillig die Marx’schen Utopien gegen Bananen eingetauscht haben oder als Freunde des Superlativs einfach die Ausmaße seines monumentalen Schädels toll finden, nicht die seines Werkes. Das Karl-Marx-Monument, das gehört zu Chemnitz wie die Falte auf der Stirn. Selbst Westbundesländler kaufen begeistert 3-D-gedruckte Miniatur-Marx-Köpfe und bewundern DDR-Architektur ebenso wie Industrieromantik als Relikt nach der Wende zusammengebrochener Betriebe.
Chemnitz brilliert mit Understatement. Wo keine Erwartung da ist, kann sie nur noch übertroffen werden. Und das wird sie, denn die Stadt hat einiges zu bieten! In alte Fabrikbauten ist neues Leben eingezogen, es gibt ein Demokratiefestival und Apfelbäume. Wir können Basketball, feiern gern und sind für Überraschungen gut. Wir haben eine Uni, Hightech und den Schlüpfermarkt. Und die Gäste loben unsere Freundlichkeit! Man wagt kaum zu fragen, mit welchen Menschen sie sonst so verkehren.
Chemnitz ist introvertiert und doch die Wiege des deutschen Expressionismus. Neben Karl Schmidt-Rottluff und weiteren Künstlern haben viele bedeutende Menschen in der Stadt gelebt, bevor sie…weggezogen sind. Hans Carl von Carlowitz, Stefan Heym, Marianne Brandt, Frei Otto und Katharina Witt, um nur einige zu nennen. Kraftklub ist geblieben. Andere kommen wegen der günstigen Mieten hierher.
Und es tut sich was! Fuchs und Hase aus dem idyllischen Stadtpark und den nahen Wäldern verirren sich immer seltener zum Gute-Nacht-Sagen ins Zentrum. Dafür häufen sich dort die Sichtungen von jungen Menschen und Touristen! Auch nach 18 Uhr kann man Neuankömmlingen mittlerweile glaubhaft machen, sich in einer Stadt zu befinden! Und bei den Rampen im Konkordiapark handelt es sich nicht etwa um Teststrecken für Rollatoren. Nein! Hier sind tatsächlich Skater und Biker der ›Gen Now‹ am Start!
Es ist ein bisschen, als würde die Siedlung mit Aufmerksamkeitsdefizit, Schilddrüsenunter- und Schildbürgerüberfunktion nach einer pubertären Phase endlich erwachsen werden. Als hätte sich das Stadtleben nach nervenzehrendem Austesten der Grenzen und schmerzlicher Identitätssuche, unter plagenden Selbstzweifeln, nach einer rebellischen Phase mit abgewetzter Jacke und Löchern in Hosen und Nase, endlich seine Freiheiten erobert und dafür Platz, Taschengeld und Anerkennung bekommen. Die Stadt mit C
darf jünger, bunter, selbstwirksamer und lauter sein...darf oder durfte? Wenn jetzt der frisch erweckte Elan nicht sparpolitisch wieder abgewürgt wird, dann klappt es vielleicht auch mit der Ausbildung!
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Das Sommerloch im Eisberg Wer am heutigen Sommertage den Weg zum Stausee fand, dem bot sich ein gar seltsames Bild. Die Spitze des kolossalen Eisberges – der schwimmenden, makroplastischen Attraktion des kommunalen Freibadbetriebes für kletterfreudige und springmutige Badegäste – war in sich zusammengesackt und die Überreste des Ungetüms bekamen dadurch in der nachmittäglichen Hitze schon fast einen realen Anschein. Die Luft war teilweise raus, übrig blieb ein unförmiger, übergroßer weiß-grauer Sack – der Anblick war entsprechend jämmerlich. Rot-weiße Absperrbänder weisen das Objekt nunmehr als Verbotszone aus. Schon die Kassiererin am Einlass informierte vorsorglich: „Der Eisberg schmilzt.“ Mangels offizieller Informationen trieben daraufhin die ersten Spekulationen unter den auf dem frisch gemähten Rasen verweilenden Gästen der Seeanstalt ihre Blüten. Sollte es sich hierbei um eine neue Protestaktion von Umweltaktivisten handeln? Nach dem Motto 'Einen Eisberg auf Mineralölbasis nur zu Vergnügungszwecken künstlich herzustellen und mit den dabei produzierten Emissionen zum Klimawandel und in Folge zur Eisschmelze also der Vernichtung seines natürlichen Vorbildes beizutragen, ist krank!'? Aber kein Transparent ist zu sehen und niemand scheint am schwimmenden Riesenwackelpudding festzukleben. Oder ist das Ganze etwa der dezente Versuch von 'woken' Zeitgenossen, einen Fall von kultureller Aneignung zu verhindern? Ein Eisberg hat schließlich in hiesigen Breiten nichts verloren, außer vielleicht in der frühzeitlichen Ausstellung des Naturkundemuseums. Wie würden sich wohl die ohnehin durch Lebensraumverknappung gestressten Eisbären aus der Arktis bei diesem Anblick fühlen? An die hat mal wieder keiner gedacht! Aber beide Gruppierungen würden ihre Aktionen wohl kaum so lange geheim halten. Das Rätselraten geht weiter. Stand nicht neulich was in der Zeitung von diesem Kunstprojekt, ähm, 'Begehungen', oder hieß es doch 'Beschwimmungen'? Handelt es sich etwa um eine Life-Performance einer avantgardistischen Künstlergruppe zur Versinnbildlichung der Folgen des Klimawandels? Beim Badpersonal gibt man sich ahnungslos, es hätten sich keine Künstler gemeldet, man geht eher von Materialverschleiß in Verbindung mit unkontrollierter Wettereinwirkung aus, d. h. von höherer Gewalt. Der zufällig anwesende Kunstexperte Eberhard W. aus C. hält gerade diese Erklärung für den Beweis, dass es sich hier „um eine neue bemerkenswerte Dimension von zeitgenössischer Kunst handelt, die die darstellerische Kraft des scheinbar zufälligen Zusammenspiels zwischen dem Werk und der existenziellen Gewalt der natürlichen Elemente orchestriert, wobei der Künstler oder die Künstlerin durch seine oder ihre gewählte Anonymität, die Aufmerksamkeit gezielt auf die aus der Unerklärlichkeit entspringende Radikalität der Installation lenkt und in metaphysischer Weise ihre Expressivität ins Dramatische steigert. An symbolischer Strahlkraft nicht mehr zu überbieten. Einfach phänomenal!“ Die Generaldirektion der städtischen Kunstsammlungen kann bis zum Redaktionsschluss nicht beantworten, wer die Performance kuratiert hat. Sollte es ein Angebot für eine Ausstellung dieses Ausnahmewerkes geben, werde man dieses prüfen. Geeignete Flächen wären zum Beispiel auf dem Theaterplatz, aber auch, je nach der vom Künstler gewünschten politischen Relevanz, auf dem Dach des Kaufhauses im Stadtzentrum oder einem Parkdeck denkbar. Zur Not könnte auch wieder der Schlossteich als Freiluftgalerie für experimentellen Schrott – Verzeihung – Kunst herhalten. Die Leitung des Freibades verweist bei den nun zunehmenden Presseanfragen nur genervt auf die immensen Reparaturkosten. Der Begriff Haushaltsloch bekommt durch den defekten Eisberg eine neue Bedeutung für die ohnehin finanziell angespannte Situation der Stadt. Das lokale Tagesblatt „Morgen wird’s auch nicht besser“ überlegt, eine Titelstory über den ominösen „Stecher vom Stausee“ (Herkunft und Alter leider noch unbekannt, er trug aber vermutlich eine blaue Hose und ein schwarzes Shirt und hatte eventuell einen Bart) herauszubringen. Hierfür könnte man zwar keine Fakten bieten, aber die mit der bloßen Vermutung zu erreichenden Klicks und Verkaufszahlen würden die kleine Interpretation der Realität schon rechtfertigen. Ein Eisbergloch zur Stopfung des Sommerlochs kommt doch wie gerufen! Die Biologin Birne äh Birte Borken-K. gibt Entwarnung: „Aufgrund der Größe der Plastik besteht für die hiesige Flora und Fauna keine unmittelbare Gefahr. Ein Übergang der Materialien in die Nahrungskette von Seebewohnern wie der Stauseebrasse durch z. B. Verschlucken ist im Gegensatz zu Mikroplastik nahezu ausgeschlossen. Ein weit größeres Verschmutzungsrisiko für das Biotop stellen die Badegäste selbst mit ihren Einträgen toxischer Mischungen aus Sonnencreme, Kosmetika und Schweiß dar. Falls hier also jemals ein lebender Fisch gefunden wird, würde ich dringend vom Verzehr abraten. Der ist mindestens so krebserregend wie die Currywurst am Imbiss.“ Doch was sagen die nicht so kunst- oder ökologiebewanderten Besucher des Bades, die zufälligen Betrachter der rätselhaften Skulptur? Geronimo D., 11 Jahre: „Or nöh!!! Echt blöd! Ich will klettern!“ Joy-Esprit D., 6 Jahre: „Mama, mir ist langweilig!“ Enrico D., 38 Jahre: „Das kann doch wohl nicht wahr sein! Vierzehn Euro Eintritt und dann funktioniert der Eisberg nicht! Nicht mal das kriegt der Staat geregelt! So 'ne Schweinerei! Da muss ein neuer Sch...Eisberg her!“ Diana N.-D., 36 Jahre: „Jetzt reg dich nicht schon wieder auf Schatz, Eisberge sind doch zur Zeit nicht so leicht verfügbar, sagen sie doch in den Nachrichten!“ Enrico D., 38 Jahre: „Verdammte Sanktionen! Ich hab's dir gleich gesagt, am Ende müssen immer wir hier bluten!“ Diana N.-D., 36 Jahre: „Ruhig Enriggo! Außerdem seid ihr das letzte Mal doch auch nicht raufgeklettert.“ Geronimo D., 11 Jahre: „Dieses Mal wollt ich aber! Ischwör!“ Diana N.-D., 36 Jahre: „Wie wär's mit 'nem Eis?“ Geronimo D., 11 Jahre: „Neh, ich will 'ne Currywurst! Mit exra viel Pommes!“ Eberhard W., ohne Altersangabe: „Extra. Nicht exra.“ Geronimo D., 11 Jahre: „Was laberst du denn Opa? Stirb lieber! Ist besser für die Rentenkasse!“ Diana N.-D., 36 Jahre: „Nicht vor dem Schwimmen!“ Joy-Esprit D., 6 Jahre: „MIR IST langweilig!“ Geronimo D., 11 Jahre: „Ich geh doch in diesem Opferbad nicht schwimmen, wo die noch nich mal nen richtigen Eisberg haben! W-Lan is auch nich! Wann krieg ich endlich meine Currywurst?“ Enrico D., 38 Jahre: „Da hätten wir auch gleich zu Hause bleiben können, da können die Kinder wenigstens fernsehen!“ Diana N.-D., 36 Jahre: „Schatz, jetzt stell dich doch schon mal an. Vielleicht kriegen wir hier wenigstens was zu essen. Nicht das die Wurst dann auch noch aus ist!“ Marianne S., 62 Jahre: „Entschuldigung, ich stehe hier auch an!“ Enrico D., 38 Jahre: „Bei Ihrer Figur sollten Sie sich das nochmal überlegen!“ Marianne S., 62 Jahre: „Wie bitte? Also was fällt Ihnen ein! Harald?“ Und auf den demolierten Eisberg angesprochen: „Der stört mich nicht. Ich lieg' immer dort ganz hinten, mit dem Harald, unter den Bäumen, da seh' ich den kaum ohne Brille. Früher gab es das hier sowieso nicht! Da haben die Kinder noch Federball gespielt.“ Harald S., 67 Jahre: „Ich finde, das Ding sieht hässlich aus. Wenn er schon kaputt ist, sollte man ihn aus dem Blickfeld schaffen. Wer schaut sich schon gern alte Dinge an, die quasi dem Untergang geweiht sind!“ Marianne S., 62 Jahre, betrachtet ihren Gatten und verkneift sich einen Kommentar. „Man könnte ihn doch ausstopfen!“, ruft die Imbissverkäuferin dazwischen. Marianne S. verzieht erschrocken das Gesicht, bis ihr klar wird, dass der Eisberg gemeint war. Ein an der naturwissenschaftlichen Fakultät der hiesigen Universität eingeschriebener Student, der nicht namentlich genannt werden will und auch sein Alter nicht preisgibt, meint im Vorübergehen: „Vielleicht sollten wir uns an ein Leben ohne Eisberge gewöhnen. Und ohne Currywhh“, will er ergänzen, als seine Freundin ihn schnell von der Schlange am Imbiss wegzieht, bevor die Lage eskaliert. Geronimo D., 11 Jahre: „CURRYWURST!“ Joy-Esprit D., 6 Jahre: „LAAANGWEILIG!!!“ Harald S., 67 Jahre: „Hässlich!“ Der Kämmerer der Stadt: „Teuer!“ Eberhard W., ohne Altersangabe: „Exravagant!“ Deutschland. Ein Sommermärchen?









