STOPP (t den Alltag)!

Veronika Ahnert • März 28, 2023
STOPP(t den Alltag)!

Wenn gar nichts mehr hilft und jegliche Vernunft oder Bemühung um Verbesserung versagt, dann hilft nur noch eins: der STREIK. Das kennen wir ja schon von unserem Magen. Zuviel ist einfach zu viel.
In unserem Land sind wir gerade mit zwei verschiedenen Streiksituationen auf gesellschaftlicher Ebene konfrontiert. Wir sind unterschiedlich persönlich davon betroffen, bilden uns aber unausweichlich eine Meinung bzw. ein Urteil* und finden ein entsprechendes Echo auch in den diversen Medienkanälen. Da die Urteile hier in völlig gegensätzliche Richtungen laufen, will ich der Sache mal auf den Grund gehen.

Fall 1: 27.03.2023 – Deutschland streikt. Nein, wird bestreikt. Verdi und die Bahngewerkschaft EVG haben ihre Mitglieder zu einem 24-stündigen Arbeitskampf aufgefordert. Weite Teile des öffentlichen Verkehrs liegen still. Hiervon sind bundesweit Millionen von Berufspendlern, Reisende sowie der Güterverkehr betroffen. Erst kürzlich führte Verdi Warnstreiks im öffentlichen Dienst durch. Kindergärten blieben geschlossen, Busse und Bahnen in den Depots. Viele wussten nicht, wie sie zur Arbeit oder zur Schule kommen sollten oder mussten mehr Zeit für ihre Wege einplanen Die Beschäftigten, die sich am Streik beteiligen, versammeln sich bei Kundgebungen und gehen am nächsten Tag wieder ganz normal arbeiten. Die Streiks sind jedes Mal angekündigt. Sie führen dennoch zu Einschränkungen und Problemen für zahlreiche Menschen, die nicht auf Homeoffice oder Auto und private Kinderbetreuung zurückgreifen können. Nicht selten müssen Urlaubstage hierfür eingesetzt werden.

Fall 2: Ein paar Tage zurück. 20.03.2023 – Klimaaktivisten streiken in Dresden. Kleben sich an einer Straße fest. Der Polizeieinsatz zur Beseitigung dauert ca. 15 Minuten plus Anfahrt. Es handelt sich um eine lokal begrenzte Einschränkung des Straßenverkehrs, d.h. mit einer Auswirkung auf ein paar hundert Menschen über einen relativ kurzen Zeitraum. Die Aktivisten werden von der Polizei festgenommen und bekommen Strafen wegen Nötigung und Verstoß gegen das Versammlungsrecht. Derartige Störaktionen finden alle paar Tage an jeweils unterschiedlichen Orten ohne Ankündigung bzw. Vorwarnung statt und führen zu temporären Staus.

Betrachtet man die Auswirkungen des Streiks sind sie in ihrer Art für den einzelnen Betroffenen in beiden Fällen ähnlich. Sie führen dazu, dass die Mobilität eingeschränkt wird, der Alltag umorganisiert werden muss, Zeit verloren geht und wichtige Termine nicht wahrgenommen werden können. Blickt man auf die Summe der Einschränkungen hochgerechnet auf alle jeweils Betroffenen, dürfte diese im Fall 1 – mit seiner bundesweiten Ausdehnung über 24 Stunden – ein Vielfaches höher sein als bei allen Aktionen zu Fall 2 in diesem Jahr zusammengenommen.

Die Reaktionen der Allgemeinheit sowie der von den Einschränkungen betroffenen Personen sind jedoch diametral. Im Fall 1 werden durchaus Verständnis und Sympathien geäußert, höchstens mal die Schultern gezuckt. Im Fall 2 bewegen sich die Reaktionen von Unverständnis über Empörung bis hin zu Wut und sogar Hass. Die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ werden von manchen als Extremisten oder sogar Klimaterroristen bezeichnet. Zahlreiche Medien unterstützen diese Wut-Rhetorik und heizen damit die Stimmung gegen die Protestierenden an. Autofahrer riskieren in ihrer Verärgerung sogar Verletzungen der streikenden Aktivisten, indem sie über ihre Füße fahren oder drohen, sie gar zu überfahren.**

Aber wo sind die Unterschiede?

Erstens. Im Fall 1 handelt es sich um ein verfassungsmäßiges Streikrecht. Zumindest wird dies von der Rechtsprechung aus Artikel 9 Absatz 3 des Grundgesetzes für den Bereich der „Arbeitskämpfe“ abgeleitet, denn ausdrücklich formuliert oder beschrieben ist es dort nicht. Beim Fall 2 handelt es sich um einen politischen Streik, ein Recht darauf ist in der Verfassung nicht vorgesehen. Ein Recht auf Streiks für die Zukunft schon gleich gar nicht. Dafür kann man demonstrieren gehen. In der Freizeit. Mit vorheriger Anmeldung. Könnten das die Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmer nicht auch? Aber dann tut es nicht so weh. Eben!

„Für uns ist entscheidend, den Druck zu erzeugen, um die Maßnahmen umzusetzen.“, meint Jakob Beyer*** und könnte mit dieser Aussage mühelos beiden Streiks zugeordnet werden. Er ist Aktivist der Gruppe „Letzte Generation“. Darüber hinaus unterstützte die Klimabewegung „Fridays for Future“ den Streik von Verdi und EVG und zeigte sich mit eigenen Aktionen und Beteiligung an den Kundgebungen am 27.03.2023 solidarisch. Spätestens hier merkt man die politische Dimension des Warnstreiks der Gewerkschaften im Bereich des Öffentliches Dienstes sowie der staatseigenen Unternehmen. Von einer verfehlten Politik ist die Rede, was einer gewissen Ironie nicht entbehrt, sollen doch auch die hohen Entgeltgruppen der Bundesverwaltung profitieren, die als Teil der Exekutive wesentlichen Einfluss auf den Erfolg des staatlichen Handelns haben.

Zweiter Unterschied: Im Fall 1 kämpfen die Streikenden für persönliche, um nicht zu sagen egoistische, Ziele, wie bessere Vergütung oder bessere Arbeitsbedingungen. Das ist angesichts der Preissteigerungen vor allem für die unteren Gehaltsgruppen verständlich. Sie tun dies übrigens regelmäßig, Tarifrunden gibt es im öffentlichen Dienst und auch in anderen Branchen ca. alle 2 Jahre. Für die aktuellen Forderungen von Verdi und der EVG wird gerade mal eine Laufzeit von einem Jahr angeboten, d.h. der nächste Streik wird praktisch gleich mitgeplant. Ist das auch legitim? Schließlich geht es hier um den Kaufkraftverlust von ein paar Millionen Menschen in Deutschland. Nachvollziehbar. Ein Unterschied zwischen niedrigen und höheren Gehaltsgruppen bis hin zu Richtern wird dabei nicht gemacht. Schultern dürfen das im Endeffekt wieder alle, bei der nächsten Anhebung der Ticketpreise im ÖPNV oder der Erhöhung der Abgaben und Gebühren für kommunale Einrichtungen, wenn nicht sogar durch Steuererhöhungen. Solidarisch? Eher nicht. Am Ende zahlen vor allem die Menschen mehr, die vom Streik am meisten betroffen sind. Ironie des Schicksals. Schon wieder. Auch bekannt als das „linke Tasche-rechte Tasche-Prinzip“.

Im Fall 2 kämpfen Einzelne für den Erhalt der Lebensgrundlagen aller. Punkt.

Ich fasse zusammen. Den Äußerungen in den Medien ist zu entnehmen, dass ein Streik, der bundesweit 24 Stunden lang massive Einschränkungen für viele Millionen Menschen mit sich bringt und der sich im Wesentlichen um die Interessen der Streikenden selbst dreht, deutlich mehr Verständnis bekommt, als die lokal und zeitlich begrenzten Streiks der Klimaaktivisten, die sich für die Zukunft unserer Kinder und bessere Lebensbedingungen für uns alle einsetzen und dafür sogar Strafen in Kauf nehmen.

Ich sage es wie Herr Mon aus den Sams-Geschichten von Paul Maar: Muss man das verstehen? Nein, das muss man nicht.

Armes Deutschland.

P.S. Der hier vorgenommene Vergleich bezieht sich ausschließlich auf die Aktionen der Klimaaktivisten zum Sperren von Straßen. Dieses Mittel ist zwar nicht „heilig“, erzielt aber eine ähnliche Wirkung wie ein Streik, wenn auch nur, wie oben erläutert, in viel geringerem Ausmaß. Andere Proteste, die Sachbeschädigung oder Angriffe auf die FDGO**** zum Inhalt haben, kann ich nicht akzeptieren. Diese schaden leider der Glaubwürdigkeit und der aufgeschlossenen Wahrnehmung der Anliegen der Aktivisten und sind damit ein Teil der Erklärung zum oben gefundenen Dissens in den gesellschaftlichen Reaktionen. Der andere Teil der Erklärung liegt aber wohl leider an der Tatsache, dass vielen Menschen die Geldbörse näher am Herzen liegt, als die zukünftigen Lebensbedingungen ihrer Kinder. Meinungen gerne an kontakt@veronika-ahnert.de.

*Urteil ist hier vielleicht das treffendere Wort, von Meinung kann man erst sprechen, wenn sich jemand vorab die Mühe gemacht hat, sich sowohl mit den Pro- als auch den Kontra-Argumenten zu einem Sachverhalt auseinanderzusetzen und sich gründlich in verschiedenen Quellen darüber zu informieren
**Sogar wenn Jugendliche, wie neulich in Chemnitz, nur bei grüner Ampel mit ihren Plakaten über die Kreuzung laufen (Jana Peters: „Jugendliche demonstrieren in Chemnitz für Verkehrswende - und werden mehrmals fast überfahren“ (03.03.2023) in: https://www.freiepresse.de/chemnitz/jugendliche-demonstrieren-in-chemnitz-fuer-verkehrswende-und-werden-mehrmals-fast-ueberfahren-artikel12745741 (Stand: 28.03.2023)
***FOCUS online: „Achtung, Autofahrer! Klima-Kleber wollen heute Deutschland „zum Stillstand bringen““ (03.02.2023) in: https://www.focus.de/politik/ankuendigung-der-letzten-generation-2023-wird-unser-widerstand-groesser-als-je-zuvor_id_184544847.html (Stand 28.03.2023)
****FDGO – freiheitlich demokratische Grundordnung (nach Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes sind dies die Menschenwürde, das Demokratieprinzip und die Rechtsstaatlichkeit)
von Veronika Ahnert 22 Dez., 2023
Nichts märchenhaftes gibt es zu berichten. Der Taumel zwischen Leit- und Leidbild, Parlamentarismus und Populismus, nimmt in der Sturmflut der Polemik schwindelerregende Formen an. Und welche Rolle spielt nochmal die Berufswahl? Eure Kinderbuchautorin
Eisberg auf dem Stausee
von Veronika Ahnert 21 Aug., 2023
Das Sommerloch im Eisberg Wer am heutigen Sommertage den Weg zum Stausee fand, dem bot sich ein gar seltsames Bild. Die Spitze des kolossalen Eisberges – der schwimmenden, makroplastischen Attraktion des kommunalen Freibadbetriebes für kletterfreudige und springmutige Badegäste – war in sich zusammengesackt und die Überreste des Ungetüms bekamen dadurch in der nachmittäglichen Hitze schon fast einen realen Anschein. Die Luft war teilweise raus, übrig blieb ein unförmiger, übergroßer weiß-grauer Sack – der Anblick war entsprechend jämmerlich. Rot-weiße Absperrbänder weisen das Objekt nunmehr als Verbotszone aus. Schon die Kassiererin am Einlass informierte vorsorglich: „Der Eisberg schmilzt.“ Mangels offizieller Informationen trieben daraufhin die ersten Spekulationen unter den auf dem frisch gemähten Rasen verweilenden Gästen der Seeanstalt ihre Blüten. Sollte es sich hierbei um eine neue Protestaktion von Umweltaktivisten handeln? Nach dem Motto 'Einen Eisberg auf Mineralölbasis nur zu Vergnügungszwecken künstlich herzustellen und mit den dabei produzierten Emissionen zum Klimawandel und in Folge zur Eisschmelze also der Vernichtung seines natürlichen Vorbildes beizutragen, ist krank!'? Aber kein Transparent ist zu sehen und niemand scheint am schwimmenden Riesenwackelpudding festzukleben. Oder ist das Ganze etwa der dezente Versuch von 'woken' Zeitgenossen, einen Fall von kultureller Aneignung zu verhindern? Ein Eisberg hat schließlich in hiesigen Breiten nichts verloren, außer vielleicht in der frühzeitlichen Ausstellung des Naturkundemuseums. Wie würden sich wohl die ohnehin durch Lebensraumverknappung gestressten Eisbären aus der Arktis bei diesem Anblick fühlen? An die hat mal wieder keiner gedacht! Aber beide Gruppierungen würden ihre Aktionen wohl kaum so lange geheim halten. Das Rätselraten geht weiter. Stand nicht neulich was in der Zeitung von diesem Kunstprojekt, ähm, 'Begehungen', oder hieß es doch 'Beschwimmungen'? Handelt es sich etwa um eine Life-Performance einer avantgardistischen Künstlergruppe zur Versinnbildlichung der Folgen des Klimawandels? Beim Badpersonal gibt man sich ahnungslos, es hätten sich keine Künstler gemeldet, man geht eher von Materialverschleiß in Verbindung mit unkontrollierter Wettereinwirkung aus, d. h. von höherer Gewalt. Der zufällig anwesende Kunstexperte Eberhard W. aus C. hält gerade diese Erklärung für den Beweis, dass es sich hier „um eine neue bemerkenswerte Dimension von zeitgenössischer Kunst handelt, die die darstellerische Kraft des scheinbar zufälligen Zusammenspiels zwischen dem Werk und der existenziellen Gewalt der natürlichen Elemente orchestriert, wobei der Künstler oder die Künstlerin durch seine oder ihre gewählte Anonymität, die Aufmerksamkeit gezielt auf die aus der Unerklärlichkeit entspringende Radikalität der Installation lenkt und in metaphysischer Weise ihre Expressivität ins Dramatische steigert. An symbolischer Strahlkraft nicht mehr zu überbieten. Einfach phänomenal!“ Die Generaldirektion der städtischen Kunstsammlungen kann bis zum Redaktionsschluss nicht beantworten, wer die Performance kuratiert hat. Sollte es ein Angebot für eine Ausstellung dieses Ausnahmewerkes geben, werde man dieses prüfen. Geeignete Flächen wären zum Beispiel auf dem Theaterplatz, aber auch, je nach der vom Künstler gewünschten politischen Relevanz, auf dem Dach des Kaufhauses im Stadtzentrum oder einem Parkdeck denkbar. Zur Not könnte auch wieder der Schlossteich als Freiluftgalerie für experimentellen Schrott – Verzeihung – Kunst herhalten. Die Leitung des Freibades verweist bei den nun zunehmenden Presseanfragen nur genervt auf die immensen Reparaturkosten. Der Begriff Haushaltsloch bekommt durch den defekten Eisberg eine neue Bedeutung für die ohnehin finanziell angespannte Situation der Stadt. Das lokale Tagesblatt „Morgen wird’s auch nicht besser“ überlegt, eine Titelstory über den ominösen „Stecher vom Stausee“ (Herkunft und Alter leider noch unbekannt, er trug aber vermutlich eine blaue Hose und ein schwarzes Shirt und hatte eventuell einen Bart) herauszubringen. Hierfür könnte man zwar keine Fakten bieten, aber die mit der bloßen Vermutung zu erreichenden Klicks und Verkaufszahlen würden die kleine Interpretation der Realität schon rechtfertigen. Ein Eisbergloch zur Stopfung des Sommerlochs kommt doch wie gerufen! Die Biologin Birne äh Birte Borken-K. gibt Entwarnung: „Aufgrund der Größe der Plastik besteht für die hiesige Flora und Fauna keine unmittelbare Gefahr. Ein Übergang der Materialien in die Nahrungskette von Seebewohnern wie der Stauseebrasse durch z. B. Verschlucken ist im Gegensatz zu Mikroplastik nahezu ausgeschlossen. Ein weit größeres Verschmutzungsrisiko für das Biotop stellen die Badegäste selbst mit ihren Einträgen toxischer Mischungen aus Sonnencreme, Kosmetika und Schweiß dar. Falls hier also jemals ein lebender Fisch gefunden wird, würde ich dringend vom Verzehr abraten. Der ist mindestens so krebserregend wie die Currywurst am Imbiss.“ Doch was sagen die nicht so kunst- oder ökologiebewanderten Besucher des Bades, die zufälligen Betrachter der rätselhaften Skulptur? Geronimo D., 11 Jahre: „Or nöh!!! Echt blöd! Ich will klettern!“ Joy-Esprit D., 6 Jahre: „Mama, mir ist langweilig!“ Enrico D., 38 Jahre: „Das kann doch wohl nicht wahr sein! Vierzehn Euro Eintritt und dann funktioniert der Eisberg nicht! Nicht mal das kriegt der Staat geregelt! So 'ne Schweinerei! Da muss ein neuer Sch...Eisberg her!“ Diana N.-D., 36 Jahre: „Jetzt reg dich nicht schon wieder auf Schatz, Eisberge sind doch zur Zeit nicht so leicht verfügbar, sagen sie doch in den Nachrichten!“ Enrico D., 38 Jahre: „Verdammte Sanktionen! Ich hab's dir gleich gesagt, am Ende müssen immer wir hier bluten!“ Diana N.-D., 36 Jahre: „Ruhig Enriggo! Außerdem seid ihr das letzte Mal doch auch nicht raufgeklettert.“ Geronimo D., 11 Jahre: „Dieses Mal wollt ich aber! Ischwör!“ Diana N.-D., 36 Jahre: „Wie wär's mit 'nem Eis?“ Geronimo D., 11 Jahre: „Neh, ich will 'ne Currywurst! Mit exra viel Pommes!“ Eberhard W., ohne Altersangabe: „Extra. Nicht exra.“ Geronimo D., 11 Jahre: „Was laberst du denn Opa? Stirb lieber! Ist besser für die Rentenkasse!“ Diana N.-D., 36 Jahre: „Nicht vor dem Schwimmen!“ Joy-Esprit D., 6 Jahre: „MIR IST langweilig!“ Geronimo D., 11 Jahre: „Ich geh doch in diesem Opferbad nicht schwimmen, wo die noch nich mal nen richtigen Eisberg haben! W-Lan is auch nich! Wann krieg ich endlich meine Currywurst?“ Enrico D., 38 Jahre: „Da hätten wir auch gleich zu Hause bleiben können, da können die Kinder wenigstens fernsehen!“ Diana N.-D., 36 Jahre: „Schatz, jetzt stell dich doch schon mal an. Vielleicht kriegen wir hier wenigstens was zu essen. Nicht das die Wurst dann auch noch aus ist!“ Marianne S., 62 Jahre: „Entschuldigung, ich stehe hier auch an!“ Enrico D., 38 Jahre: „Bei Ihrer Figur sollten Sie sich das nochmal überlegen!“ Marianne S., 62 Jahre: „Wie bitte? Also was fällt Ihnen ein! Harald?“ Und auf den demolierten Eisberg angesprochen: „Der stört mich nicht. Ich lieg' immer dort ganz hinten, mit dem Harald, unter den Bäumen, da seh' ich den kaum ohne Brille. Früher gab es das hier sowieso nicht! Da haben die Kinder noch Federball gespielt.“ Harald S., 67 Jahre: „Ich finde, das Ding sieht hässlich aus. Wenn er schon kaputt ist, sollte man ihn aus dem Blickfeld schaffen. Wer schaut sich schon gern alte Dinge an, die quasi dem Untergang geweiht sind!“ Marianne S., 62 Jahre, betrachtet ihren Gatten und verkneift sich einen Kommentar. „Man könnte ihn doch ausstopfen!“, ruft die Imbissverkäuferin dazwischen. Marianne S. verzieht erschrocken das Gesicht, bis ihr klar wird, dass der Eisberg gemeint war. Ein an der naturwissenschaftlichen Fakultät der hiesigen Universität eingeschriebener Student, der nicht namentlich genannt werden will und auch sein Alter nicht preisgibt, meint im Vorübergehen: „Vielleicht sollten wir uns an ein Leben ohne Eisberge gewöhnen. Und ohne Currywhh“, will er ergänzen, als seine Freundin ihn schnell von der Schlange am Imbiss wegzieht, bevor die Lage eskaliert. Geronimo D., 11 Jahre: „CURRYWURST!“ Joy-Esprit D., 6 Jahre: „LAAANGWEILIG!!!“ Harald S., 67 Jahre: „Hässlich!“ Der Kämmerer der Stadt: „Teuer!“ Eberhard W., ohne Altersangabe: „Exravagant!“ Deutschland. Ein Sommermärchen?
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